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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 133Auction date: 11 October 2007
Lot number: 8276

Lot description:


GRIECHISCHE MÜNZEN (GREEK COINS)

AEGYPTUS

AEGYPTUS

Kleopatra VII., 50-31 v. Chr.

Æs, 36/35 v. Chr, Orthosia; 8.71 g. Drapierte Büste r. mit Diadem//Baal von Orthosia in Greifenbiga r. RPC 4501. Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Braune Patina, prächtiges Porträt der Kleopatra, fast vorzüglich

Die Regentin ist die berühmte Kleopatra, die Geliebte Caesars und Marc Antons. 30 v. Chr. wählte Kleopatra VII. den Freitod durch Gift (jedoch, wie Christoph Schäfer nachgewiesen hat, nicht durch den Biß einer Giftschlange), um nicht im Triumphzug Octavians mitgeführt zu werden. Kleopatra hatte veranlaßt, daß ihr Leibarzt Olympos die Legende verbreitete, sie sei durch den Biß einer Kobra gestorben, um so als Nea Isis verehrt zu werden. Zum Tod der Kleopatra siehe Schäfer, Christoph, Kleopatra, Darmstadt 2006, S. 244 ff. Hans Roland Baldus (Ein neues Spätporträt der Kleopatra aus Orthosia, in: JNG XXIII (1973), S. 42 f.) schreibt zu dem Kleopatraporträt dieses Aversstempels: Das neue orthosische Kleopatraporträt von 36/35 v. Chr. (...) erscheint uns damit nicht nur als eines der nach Stil und besonders Charakterisierung ihrer Persönlichkeit besten Spätbildnisse überhaupt, sondern als dasjenige unter den derzeit bekannten Münzporträts, das ihre Alterszüge am treuesten wiederzuspiegeln scheint. Das Porträt entspricht weder völlig dem alexandrinischen Portättypus (siehe Nr. 8279-8282) , bei dem Kleopatra physiognomische Eigenheiten der ptolemäischen Dynastie unnatürlich hervorheben ließ, noch dem syrisch-römischen Porträttypus, der Kleopatra zuweilen als weiblichen Marcus Antonius zeigt. Wenn überhaupt Münzen ein naturgetreues Porträt der großen Ptolemäerin zeigen, dann sind es die orthosischen Gepräge, die mit dem Aversstempel unseres Stückes geprägt wurden. Dieses und die folgenden zwei Stücke stammen aus Städten, die durch die sogenannten Landschenkungen unter ptolemäische Verwaltung kamen. In der schriftlichen Überlieferung (die freilich die Sicht des Augustus wiedergibt) werden die Landschenkungen als wiederrechtliches Verschenken römischen Gebietes gebrandmarkt. Tatsächlich aber standen die Gebietszuweisungen mit dem Flottenbauprogramm des Antonius in Zusammenhang, der die Verantwortung dafür an Kleopatra übertragen hatte und ihr nun die dafür nötigen Ressourcen zur Verfügung stellte. Siehe zu den sogenannten Landschenkungen Schäfer, Christoph, Kleopatra, Darmstadt 2006, S. 151 ff.

Estimate: 1.500 EUR